Iv. Zu Afrika gerechnete Znseln. 24$
sel mehrere ihr eigenthümliche und sehr nutzbare Ge,
wüchse, worunter besonders den Navenbaum oder das
Indische Blumenrohr, von dem alles benutzt wird. Auch
das Mineralreich enthält viele Produkte, worunter edle
Metalle. Die Einwohner, Madegassen oder Malga-
schen genannt, find theils Malayischer, theils Arabischer
und theils negera-rtiger Abstammung, Heiden und tret*
den Viehzucht, Fischerei, Jagd, Ackerbau und verschie-
dene Gewerbe und Tauschhandel. Sie stehen unter
eigenen Oberhäuptern. Der mächtigste unter diesen
Häuptlingen war der kürzlich verstorbene König Rada-
ma, im Lande der Ovas oder Houvas, welcher auf
alle Weise in seinem Lande Europäische Kultur zu ver-
breiten suchte und seine Residenz in der Stadt Tan-
nanariva hatte, welche im Innern der Insel liegt,
regelmäßig befestigt ist, einen großen sehr befestigten
königlichen Pallast und 80.000 Einwohner enthält.
6) Die Maskarenen, 2 Inseln, östlich von
Madagaskar und südlich von den Sechellen gelegen, gut
angebaut und bevölkert, wovon die größere Bourbon,
den Franzosen, und die kleinere, Mauritius oder
Isle de France genannt, den Dritten gehört und
die ansehnliche Handelsstadt Port Louis mit einem
Hafen enthält.
8. An der Westküste und in dem westlichen
Ozeane (Aethiopischen und Atlantischen Meere).
1) St. Helena, kleine aus einem Felsen beste-
hende Insel im Aethiopischen Meere, westlich von Nie,
derguinea, weit vom Festlande gelegen, gehört den Brit-
ten und enthält eine Stadt. Diese Insel hat eine be-
sondere Merkwürdigkeit dadurch bekommen, daß "Hier
der vormalige Französische Kaiser Napoleon von 1816
bis zu seinem Tode 1821 in Verwahrung gehalten wurde.
2) Die Guinea-Inseln, 4 fruchtbare Znseln
im Meerbusen von Guinea, unweit der Küste von Ober-
guinea, und in der Nähe des Aequators, von welchen
die bedeutendste, St. Thomas, den Portugiesen ge-
hört, und besonders viel Zucker liefert. Auf der nörd-
lichsten dieser Znseln Fernando Po haben die Brit,
ten vor einigen Jahren eine Niederlassung gegründet.
16 *
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Louis Helena Napoleon Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Ovas Houvas Madagaskar Mauritius Guinea Ober-
guinea
Iii. Osteuropa.
179
nig, etwas Seide, Galläpfel, Getreide im Ueberfluß,
auch Mais und in einigen Gegenden Reiß, Tabak,
Flachs und Hanf, Obst, auch Kastanien, von welchen
es so wie von Zwetschen und Pflaumen ganze Wälder
giebt, und in Dalmatien Oliven, edle Südfrüchte, so-
gar Granaden und Datteln; Wein im Ueberfluß und
von der vorzüglichsten Beschaffenheit (der Tokayer ist
einer der edelsten Weine in Europa), große Waldungen
in vielen Gegenden, während in einigen Holzmangel
herrscht, und ein außerordentlicher Reichthum von Mine-
ralien, als mit Ausnahme des Zinns, alle Metalle (an
Gold und Silber sind diese Länder reicher als jedes an»
dcre Land in Europa), fast alle Halbmetalle, Stein-
kohlen, Schwefel, Salz in ungeheurer Menge, Salpe,
ter, Alaun, Soda, Mineralquellen sehr häufig und
äußerst wirksam.
Die Anzahl der Einwohner steigt auf 13,600,000,
als Ungarn, Slowaken, Rusniaken, Serbien auch Rat-
zen genannt, Szekler, Kroaten, Morlachen, Wallachen,
mit verschiedenen eignen Sprachen; ferner giebt es Deut-
sche, Juden, Zigeuner rc. Die meisten Einwohner be-
kennen sich zur Römisch-katholischen und Griechisch-ka-
tholischen Kirche. Zahlreich find auch die Bekenner der
Orientalisch < Griechischen oder nicht unirten, der luthe-
rischen und reformirten Kirche. Ackerbau, noch sehr kunst-
los betrieben, Viehzucht, Weinbau, Bergbau sind Haupt-
beschäftigungen der Einwohner, aber die Industrie ist
noch in der Kindheit, wiewohl einige Zweige derselben
ziemlich blühend sind. Der Handel entspricht nicht
dem großen Produkten-Reichthums dieser Länder, und
die wissenschaftliche Bildung, worin die Deutschen und
Ungarn am meisten unter den Einwohnern fortgeschritten
sind, ist im Allgemeinen noch wenig verbreitet.
Alle diese Länder gehören dem Kaiser von Oester-
reich, und machen einen Theil des Oesterreichischen Kai-
serthums aus. Die Gegenden von Ungarn, Kroatien,
Slavonien und Siebenbürgen, welche längs der Türkischen
Gränze liegen, werden die Militairgränze genannt, die
eine eigene militairische Verfassung hat> und deren Be-
wohner alle zum Kriegsdienste verpflichtet sind, indem
sie Tag und Nacht die Tückische Gränze bewachen.
3) in dem eigentlichen Ungarn, welches dcn bei Weitem
12*
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Galläpfel Dalmatien Europa Zinns Europa Ungarn Serbien Ungarn Oester- Ungarn Kroatien Ungarn
38
durch die nun unbesetzten Thermopylcn v) in Phocis ein.
Phaläcus mit seinen 8000 <L>öldnern erhält freien Abzug.
Die Phocenser aber werden aus dem Amphiktyonenbunde
ausgestoßen und Philipp erhält ihre 2 Stimmen im Am-
phiktponengericht. Ihre Städte werden zerstört, und sie
müssen als Entschädigung jährlich 60 Talente an den del-
phischen Tempel zahlen.
33!)—338 Zweiter heiliger Krieg.
Die Stadt Amphissa wird auf Philipps Veranlassung
durch Aeschines im Amphiktyonengericht wegen Bebauung
heiligen Landest» angeklagt. Um sie zu strafen, wird
Philipp an die Spitze des Bundesheeres berufen, der
die Amphissäer trotz Athens und Thebens heimlicher Un-
terstützung bald überwand.
338 Schlacht bei Chäronea.
Mitten im Frieden besetzte Philipp Elatea. Theben
und Athen x> schicken ein Heer gegen ihn, bei welchem sich
auch Demosthenes befand. Trotz tapferen Kampfes wer-
den die Griechen bei Chäronea besiegt^); doch trat
Philipp in Griechenland milde auf,?) namentlich gegen
Athen.
Im folgenden Jahre berief er eine Versammlung der
Griechen nach C orinth und ließ sich dort zum Dberfeld-
Herrn gegen Persien ernennen.
Pas Reich Alexanders des Großen.
336- 323 Alexander der Große
Philipp wurde bei der Hochzeit seiner Tochter Cleopa-
tra durch den Leibtrabanten Pausanias zu Aegä ermordet.
Sein Sohn Alexander folgt, erst 20 Jahr alt. Seine
Mutter die stolze Olympias. Sein Lehrer der Philo-
soph Aristoteles, a) In der Schlacht bei Chäronea
zeichnet er sich aus.
v) Die Athener waren durch Aeschines sicher gemacht, daß sie keine
Gegenmaaßregeln trafen.
w) Im Gebiete von Cirrha.
x) Durch Demosthenes verbündet.
y) Das Schlachtdenkmal, ein kolossaler Löwe, noch jetzt in Trümmern
vorhanden. — Demosthenes hielt die Leichenrede.
z) Angeblich durch den athenischen Redner Demades bewogen.
a) Erzähle Züge aus Alexanders Jugend. (Ilias. Bucephalus.)
d
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Chäronea Philipp_Elatea Philipp Philipp Philipp Alexanders Alexander_der_Große
Philipp Alexander Philipp Alexander Alexander Chäronea Cirrha Alexanders Bucephalus
58
war nahe daran, den Römern verloren zu gehen. Da
stifteten sic Verräther an, die den Viriathus ermordeten.
Durch ungerechte Behandlung waren die N u m a n t i -
ner gegen Rom zum Kriege gereizt worden. Sie schlof-
fen einst den Consul Hostilius Mancinus so völlig ein,
daß er um Frieden bat. Der Quästor Tiberius
Sempronius Gracchus unterhandelte denselben, und
das Heer war gerettet. Rom erkannte den Frieden nicht
an und lieferte den Mancinus an die Numantiner aus,
doch diese schickten ihn unversehrt zurück. Man schickte
endlich den P. Cornelius Scipio Aemilianus
l Africanus minor» gegen Numantia, welches 133 erobert
und zerstört wurde, t) Scipio nun auch Nnmantinus ge-
nannt.
133 König Attalus vermach t den Römern sein Reich
Pergamum «Provinz Asien.)
Tribunal des Tiberius Sempronius Gracchus, u)
Um einen Mittelstand zu schaffen, erneuerte er, mit eini-
gen Milderungen,v) das Licinische Ackergesetz, wel-
ches gänzlich in Vergessenheit gerathen war. Die Opti-
matenw) wußten aber durch den Tribunenm. Octavins
die Annahme des Gesetzes zu verzögern, bis cmf des Grac-
chus Antrag Qctavius vorn Volke abgesetzt wurde. Nun
ging das Gesetz durch, stieß aber in der Ausführung aus
große Schwierigkeiten. Courmission von 3 Männern.
Die Wiederwahl des Gracchus zcnn Tribunen für das
nächste Jahr verhinderte am Wahltage des Pontifex maxi-
ums^Scipio N asi ca an der Spitze der Optimalen
durch Erniordnng des Gri und Verfolgung seiner An-
hänger.
Der jüngere Scipio, Feind der gracchischen Neuerungen,
wurde (129) im Bette ermordet gefunden.
123 221 Tribunal des (5 Sempronius Gracchus.
Er erneuerte nicht nur die Gesetze seines Bruders, son-
dern fügte noch neue Anordnungen im demokratischen
Sinne hinzu, z. B. billigen Getreideverkauf an die ärme-
ren Bürger. Um die Macht des Senates zu beschränken,
t) Die Einwohner hatten sich vorher selbst getodtet.
u) Durch seine Mutter Cornelia Enkel des älteren Scipio Africanus,
durch seine Schwester ein Schwager des jüngeren.
v) Für jeden noch minderjährigen Sohn dursten 250 Jugera behalten
werden, für das Abzutretende wurde Entschädigung gezahlt.
w) Optimaten waren diejenigen, deren Vorfahren hohe Aemter bekleidet
hatten, also eine Art Oligarchie.
i
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer]]
Extrahierte Personennamen: Hostilius_Mancinus Tiberius Cornelius_Scipio_Aemilianus Scipio Scipio Scipio Tiberius Octavins Scipio Scipio Gracchus Cornelia_Enkel Scipio_Africanus Scipio
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
254
Amerika.
der Sklavin ist wieder Sklave, wenn auch sein Vater ein Weißer ist.
Gewöhnlich erhalt es aber doch in diesem Falle mehr Bildung und
ein gemächlicheres Leben, indem dergleichen Kinder, wenn sie erwachsen
sind, als Hausdiener, Schreiber, Buchhalter oder Aufseher gebraucht
werden. Überhaupt giebt es viele Freie unter den Farbigen; ja in
Hayti sind sie im Besitze der Regierung und aller Civil- und Miltär-
ämter und bilden gleichsam den Adel des Volks. In den Brittischen
Kolonien sind zwar seit 1834 alle Farbige so wie die Neger frei,
doch in den Augen der Englischen Kreolen bloß wegen ihrer Abstam-
mung Gegenstände der Verachtung. Weder Reichthum noch Ansehen,
weder Bildung noch Verdienste und persönliche Liebenswürdigkeit sind
im Stande, dieses tief eingewurzelte Vorurtheil zu besiegen und die
strenge Absonderung der Weißen von den Farbigen aufzuheben. Hin-
gegen in den Französischen Kolonien ist der Zustand der freien Farbi-
gen dem der Weißen fast gleich, und viele unter ihnen besitzen Land-
güter und sind von ihren weißen Landesleuten geachtet. Manche
Farbige, die irgend eine nützliche Handthierung erlernt haben und flei-
ßig sind, erwerben sich ein beträchtliches Vermögen. Sie halten
Werkstätten und Buden, als Tischler, Bötticher, Zimmerleute, Schmiede,
Schneider, Goldschmiede, Juwelirer rc.; sie haben eine Menge öffent-
licher Wirthshäuser inne, so wie sie vielerlei Handel, vorzüglich Klein-
handel und mit Eßwaaren treiben und überhaupt den thätigsten, ge-
werbfleißigsten Theil der Einwohner bilden.
Die Neger übersteigen an Zahl alle andern Bewohner West-
indiens bei Weitem, am größten ist die Ungleichheit der Negerbevölke-
rung gegen die Weißen in dem Brittischen Westindien, wo die Neger
gegen die Weißen fast wie 10 zu 1 sich verhalten. Doch sind sie
hier seit 1834 für frei erklärt, und in Hayti befinden sie sich seit diese
Insel sich frei von der Europäischen Herrschaft gemacht hat, in dem
Zustande der Freiheit. Allein auf allen übrigen Westindischen giebt
es zwar auch Freinegec oder Freigelassene, die ursprünglich der Zufrie-
denheit der Herren mit ihren Diensten oder der eigenen Loskausung
mit ihrem Vermögen ihre Freilassung verdanken und Kaufleute, Hand-
werker rc. sind, aber die bei Weitem größte Zahl der Neger daselbst
befindet sich noch im Zustande der Sklaverei, und es giebt Plantagen-
Besitzer, die mehrere hundert solcher Negersslaven haben. Ihrer Be-
schäftigung nach werden sie in Feld- und Hausneger eingetheilt.
Der Zustand der erstem ist der schlimmste, indem sie die Feldarbeit zu
verrichten haben und hierdurch dem Europäer seinen reichen Gewinn
aus diesen Inseln erwerben müssen. Auf Zuckerplantagen z. B. ist
das vorzüglichste Geschäft derselben, das zum Zuckerbau bestimmte Land
zu bearbeiten und zu bepflanzen, das reise Rohr abzuschneiden, die
Zuckermühlen zu besorgen und in den Zucker- und Rumsabriken zu
helfen. Mit Sonnen-Aufgang werden sie durch den Vchall eines
Horns oder- einer Glocke zur Arbeit gerufen und in besondern Haufen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Schneider
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Hayti Brittischen_Westindien Hayti
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
West indien.
255
zu 20 bis 60 oder darüber unter der Aufsicht weißer Aufseher unv
der sogenannten Treiber (gemeiniglich Neger oder Farbige), die mit
Peitschen versehen sind, zur Arbeit angehalten. Nach 8 oder 9 Uhr
bekommen sie eine halbe oder ganze Stunde frei, um ihr Frühstück
zu verzehren, und arbeiten dann wieder bis 12 Uhr, von da sie bis
2 Uhr frei haben, worauf die Arbeit wieder bis zum Sonnenunter-
gange dauert. Am sauersten ist ihre Arbeit in der schweren Zeit der
Zuckererndte. Zu den Hausnegern gehören diejenigen Sklaven,
welche irgend ein Handwerk gelernt haben, die Lastträger und die Do-
mestiken, welche die Stelle der männlichen und weiblichen Dienstboten
versehen; und da in jeder angesehenen Familie eine bedeutende Anzahl
derselben gehalten wird, so haben sie wenig Arbeit, werden besser ge-
kleidet, als die Feldneger, schlafen entweder in dem Hause ihrer Herren
oder haben ihre Hütten gleich daneben im Hofe und werden im Gan-
zen gut behandelt, doch müssen sie oft nicht wenig von den Launen
ihrer Gebieter und Gebieterinnen leiden. Die Negersklaven, welche
Handwerke treiben, sind ihren Herren von großem Werthe, nicht allein
wegen der Arbeit, die sie für das Haus machen, sondern auch weil
sie außerhalb des Hauses zur Arbeit von ihren Gebietern vermiethet
werden; und es fehlt ihnen hierzu nicht an natürlicher Geschicklichkeit,
und keine Handarbeit ist ihnen zu künstlich, so daß Schuster, Schnei-
der, Tischler und andere Handwerker-Arbeiten liefern, die den besten
Europäischen gleichkommen.
Was den Zustand und die Behandlung der Negersklaven be-
trifft, so ist zwar, wie wir bereits oben (Bd. Ii. S. 860) gesagt
haben, der erste Schritt zu einem bessern Loose dieser unglücklichen
Menschen geschehen, nämlich die Aufhebung des Negerhandels, wo-
durch nun der Plantagenbesitzer nicht mehr, vermittelst des Ankaufs
neuer Sklaven, sich seine Arbeiter verschaffen kann, sondern genöthigt
ist, sie weniger hart und grausam zu behandeln und die Heirathen der
Sklaven unter sich zu befördern, um dadurch seine Arbeiter sich selbst
zu erziehen, aber der zweite Schritt, nämlich die allgemeine Freilassung
der Sklaven ist bis jetzt nur in den aus den frühern Spanischen Be-
sitzungen auf dem Festlande Amerikas entstandenen neuen republika-
nischen Staaten und in den sämmtlichen Brittischen Kolonien in
Amerika und Afrika geschehen, während hingegen auf den übrigen, den
Europäern gehörenden Westindischen Inseln, im Französischen und
Niederländischen Guayana, in einem Theile der Vereinigten Staaten
von Nordamerika und in Brasilien die Sklaverei der Neger noch fort-
besteht. Bekannt sind die Erzählungen von der harten Behandlung,
von den Mitleids- und gefühllosen Mißhandlungen der Sklaven, vor-
züglich in frühern Zeiten, die, wenn sie gleich zuweilen übertrieben
worden zu seyn scheinen, doch wohl nicht ganz ungegründet sind. Ent-
wirft doch noch 1824 ein Mitglied des Brittischen Parlaments ein
gräßliches Bild der von Brittischen Kolonisten an ihren Sklaven, be-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Schuster
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Amerika Afrika Niederländischen_Guayana Nordamerika Brasilien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
558
Australien.
vom ersten Range, welche nicht eine einzige Linie am Leibe haben.
Eben so wenig bezeichnen die einzelnen Muster und Zeichnungen den
Rang und Stand der Person. Alles hangt von dem Geschmack des
Künstlers ab oder von der Weisung, die er darüber empfangt. Das
Verfahren bei dem Tatowiren in Neuseeland ist übrigens anders als
auf den meisten andern Inseln der Südsee. Es werden nämlich hier
sehr tiefe Einschnitte in die Haut gemacht, welche tiefe Furchen und
starke Schwielen hinterlassen. Die Missionare haben auf allen ihren
Stationen das Tatowiren untersagt. Wer sich bei ihnen niederlassen
will, darf diese Sitte nicht länger beobachten, so daß wohl mit der
weitern Verbreitung des Christenthums dieser Gebrauch allmahlig ganz
aufhören dürste.
Das Klima erlaubt auf Neuseeland dem Menschen schon nicht
mehr nackt zu gehen. Ihre Kleidung besteht aus einer Matte, aus
Neuseeländischem Flachs gewebt, die um die Mitte des Leibes geschla-
gen und durch einen Gürtel befestigt wird, und bis zum Knie herab-
hängt — und aus einem Mantel, gleichfalls aus einer Matte be-
stehend, der vorn auf der Brust zugebunden und bei den Häuptlingen
mit allerlei buntem Pelzwerk gefüttert ist. Man sieht zuweilen Man-
tel, die so schön und kunstreich verbrämt sind, daß kein Europäisches
Land sie in größerer Vollkommenheit hervorbringen kann. Einige sind
weich, wie Sammet glänzend und geschmackvoll mit Figuren geziert,
zum Theil roth gefärbt. Die Ohren sind durchbohrt und mit aller-
hand Verzierungen behängt. Vorzüglich tragt man Gehänge von
Nephrith, die .nicht übel geschnitzt sind und menschliche Figuren vor-
stellen.
Ihre Piroguen oder Fahrzeuge sind ebenfalls mit großer Geschick-
lichkeit gemacht; sie theilen sich in Kriegsfahrzeuge und gewöhnliche
Boote. Erstere sind wohl 60 F. lang und 6 F. breit, und können
gegen 60 Personen fassen. Ihr Hintertheil läuft hoch hinauf, ist
sehr künstlich ausgeschnitzt und mit Flechtwerk behängen; gewöhnlich
stellt die Schnitzarbeit einen großen Thierkopf mit gräßlichem Rachen
und lang herausgesteckter Zunge vor. Die kleinern Fahrzeuge dienen
vorzüglich zum Transport, zum Handel und zum Fischfänge.
Es giebt unter den Neuseeländern nur zwei Klassen des Volks,
freie und Sklaven. Jeder freie ist dem andern gleich und in seiner
Familie unabhängig und hat über alle Mitglieder derselben unum-
schränkte Gewalt. Die Jugend wächst in völlig ungebundener Frei-
heit auf, bis die Mädchen mannbar und die Knaben stark genug ge-
worden sind, in den Krieg zu gehen. Die Neuseeländer sind in vie-
le kleine Gemeinden oder Stämme getheilt, die unter Häuptlingen ste-
hen, deren Autorität aber nur im Kriege anerkannt wird, und die
in ihren Dörfern keine besondere Autorität haben. Jeder andere
Freie des Stammes dünkt sich in keinem andern Stücke geringer als
der Häuptling, zu welcher Würde in der Regel der gewählt wird, der
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
r
256 Amerika.
sonders an jungen Negerinnen verübten Grausamkeiten. Nach seiner
Versicherung pflegen oft diele Unmenschen ihre Namen auf der Brust
und andern Theilen ihrer Sklavinnen mit glühendem Eisen einzudrü-
cken. Mögen auch überhaupt nur einzelne Herren und Verwalter,
denm der abwesende Herr seine Sklaven überlassen hatte, sie auf eine
solche barbarische Art behandelt haben, wie einige Schriftsteller es schil-
dern ; so sind doch schon diese einzelnen Falle empörend genug, um
den Wunsch zu erzeugen, daß die Sklaverei gänzlich aufhöre. Wiewohl
-man nicht laugnen kann, daß jetzt im Allgemeinen eine menschlichere
und gemäßigtere Behandlung der Sklaven, besonders solcher, die flei-
ßig und von einem guten Betragen sind, Statt finde, indem theils
eignes Gefühl der Menschlichkeit und die Einsicht des eigenen Vor-
theils bei einer sanftem und mildern Sklavenbehandlung die Eigen-
thümern zu menschlichem Gebietern dieser Unglücklichen gemacht haben,
theils durch Gesetze die Tyrannei der Herren beschrankt worden ist und
die Sklaven, so viel als möglich unter einen gewissen Schutz der Ge-
setze gekommen sind.
Überhaupt hangt die Behandlung det Sklaven sehr von dem
Charakter des Eigenthümers und Verwalters ab, unter welchen es noch
zu viele giebt, die weder Menschlichkeit noch Überlegung genug besitzen,
um die Pflicht und den Vortheil einer guten Behandlung der Skla-
ven einzusehen. Einige behaupten, das die Sklaven in Hinsicht der
Wohnung, Nahrung und Pflege bei Krankheiten es besser haben, als
in Europa die niedern Volksklassen, und daß ihre Lage in diesen Rück-
sichten beneidenswerther sey als die Lage vieler Tagelöhner in Europa;
aber zwischen dem Stande eines Tagelöhners und der Sklaverei kann
keine Parallele Statt finden; denn mag auch der Europäische Tag-
löhner schwerere Arbeiten verrichten, als der Neger; so ist und bleibt
er doch frei, kein Treiber steht bei der Arbeit mit blutiger Peitsche
hinter ihm, und was er im Schweiße seines Angesichts verdient, ist
sein. Mögen auch Sklaven hier und da von menschlichen Herren gut
gehalten werden, so bleibt ihr Zustand der Sklaverei doch immer eine
Herabwürdigung der Menschheit.
Außerdem, was sich die Sklaven selbst auf den ihnen gegebenen
Grundstücken ziehen, erhalten sie von ihren Herren gewöhnlich zur Kost
Vegetabilicn, als Pamswurzeln (Bd. Ii. S. 897), Mais, Bohnen rc.
mit Salz und Eayennischem Pfeffer. Es ist eine sehr gute Einrich-
tung, daß man ihnen ein Stück Landes bewilligt, um es für ihren
eigenen Nutzen zu bearbeiten, indem sie dadurch zu einem größern
Fleiße ermuntert werden und durch die Erwerbung eines kleinen Eigen-
thums ihnen zugleich Anhänglichkeit an ihre Herren und deren Plan-
tagen eingeflößt wird. Zur Bearbeitung dieses Grundstücks wird ihnen
außer an den Sonn- und Festtagen in 14 Tagen ein Tag oder auch
von gutgesinnten Herrschaften der halbe oder ganze Sonnabend frei
gegeben. Hier bauen sie allerlei Vegetabilien, als Manioc (Bd. 1i.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Westindien.
271
Größe und seines von der Natur begünstigtern Bodens, bei Weitem
nicht so kultivirt, hatte aber in Hinsicht der Viehzucht den Vorzug vor
jenem. Zu dieser Zeit gab es auf der ganzen Insel Freie und Skla-
ven. Letztere desanden sich unter dem Joche der strengsten Sklaverei
und in dem Zustande der größten Erniedrigung und tiefsten Unwissen-
heit, und ihr Abgang wurde durch neue Transporte aus Afrika ergänzt,
so daß z. B. 1787 allein in den Französischen Antheil 30,839 Neger-
gersklaven eingeführt wurden. Seitdem aber diese Insel sich zu einem
eigenen unabhängigen Staate erhoben hat, ist eine große Umgestaltung
sowohl hinsichtlich der Kultur, als des bürgerlichen und sittlichen Zu-
standes der Einwohner eingetreten. Jetzt sind Weiße, Mulatten und
Neger alle vor dem Gesetze gleich, und es bestehen nur die verschiede-
nen Abstufungen der Stande, wie in andern civilisirten Staaten; in
welcher Beziehung sich die Einwohner in 3 Klassen theilen. Zu der
ersten gehören die Civil- und Militärbeamten (meistens Mulatten),
welche den größten Theil der Ländereien besitzen, die zweite besteht aus
den Künstlern und Handwerkern (größtentheils Neger) und den gemei-
nen Soldaten (an welche letzteren auch Ländereien vergeben sind), und
die dritte aus den Landbauern, welche meistens Neger sind und gegen
einen Antheil von dem Ertrage die Ländereien der großen Gutsbesitzer
bebauen. Zucker wird jetzt bei Weitem nicht mehr so viel wie sonst
gebaut, dagegen haben sich die Kaffee- und Baumwollenpflanzungen
vermehrt. Indigo und Kakao werden nur wenig noch gezogen. Am
einträglichsten ist, vorzüglich in der Nähe bedeutender Städte, der An-
bau der Bananen, Pams, des Manioc und anderer Lebensmittel.
Überhaupt nimmt die Landeskultur immer mehr zu.
Die Mulattten bilden durch ihre Thätigkeit und ihre Kenntnisse
eine Art Aristokratie, haben die besten Staatsämter in den Händen
und machen die angesehensten Einwohner der Städte aus, und ihre
Sitten gleichen ziemlich denen der Franzosen. Die Frauen der Vor-
nehmen lieben den Putz außerordentlich und viele übertreffen in Luxus
und zierlichem Wesen manche deutsche Pariser Modedame. Ihre ge-
wöhnliche Tracht besteht in einem feinen, buntgestickten Ostindischen
Oberkleide von verschiedenen Farben, meist aber weiß, mit handbreiten
Blumenborten besetzt. Um den Kopf tragen sie ein gelbrothes, mit
Grün quarirtes Madrastuch, turbansörmig um denselben geschlagen, und
über diesem öfters einen schwarzen oder braunen breitrandigen Kastor-
hut. Ein schwarzer Schleier, in welchen sich die Damen ganz ein-
hüllen können, ein feiner grün gefütterter Kastorhut, bunte Zeugfchuhe,
goldne Ketten, Ohr und Fingerringe, seidene mit bunten Franzen be-
setzte Sonnenschirme und stark parfumirte Taschentücher machen den
unentbehrlichen Theil des Putzes einer Haptischen Dame. Die Her-
ren kleiden sich sämmtlich nach den neuesten Französischen Moden, gehen
aber gewöhnlich während der heißen Tagszeit in leichten den Matrosen-
anzügen ähnlichen Kleidern. Die gemeinen Neger tragen zu Hause
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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A u sica lien.
erklärt, bis Zügel der Regierung selbst ergriffen und bekannt gennch",
daß er sich weder von den Missionaren noch von sonst jemand befeh-
len lassen werde. Zugleich schaffte er die drückendsten der Missions-
Verordnungen ab, gab seinen Unterthanen ihre alten Lieblingsbelusti-
gungen zurück, erlaubte ihnen am Sonntage, wie an andern Tagen
warme Speisen zu essen, was die Strenge der methodistischen Mis-
sionare bisher verboten hatte, und ermunterte sie zwar durch sein ei-
genes Beispiel zum Besuch der Kirche, zwang aber niemand dazu.
Der König hat eine Art von Staatsrath, welcher unter seinem
Vorsitze aus den Gouverneurs aller Inseln des Archipels besteht. Die
Würde des Königs ist erblich und seine Macht unbeschränkt. Der
König ist auf allen Inseln als Herr und Eigenthümer des Bodens
durch Erbrecht oder das Recht der Eroberung anerkannt. Jede Insel
ist von dem Könige einem vornehmen Häuptlinge übergeben, der dar-
über die Statthalterschaft führt, aber dem Könige unterworfen bleibt,
an den er eine regelmäßige Abgabe nach der Größe der Insel und
ihres Ertrages zu entrichten hat. Jede Insel ist in mehrere Bezirke
abgetheilt, und jeder dieser großen Bezirke wird von einem oder 2
Häuptlingen regiert, die von dem Könige oder Statthalter eingesetzt
sind. .Der Gouverneur einer Insel zahlt jährlich oder halbjährlich die
von dem Könige auferlegten Abgaben, die er hinwieder von den ihm
untergebenen Häuptlingen fordert und gemeiniglich in Erzeugnissen
des Bodens erhält. Der König verlangt die Abgabe gewöhnlich in
einer bestimmten Summe von Dollars oder in Sandelholz. Diese
Art der Besteurung ist jedoch in neuerer Zeit üblich, seitdem die In-
sulaner mit dem Gebrauche des Geldes und dem Werthe des San-
delholzes bekannt geworden sind. Vormals wurden die Abgaben in
Kanots, Zeug, Matten, Fischnetzen, Hunden, Schweinen und in Pro-
dukten des Bodens entrichtet. Außer den erwähnten Einnahmen des
Königs erhebt derselbe Hafenzölle von den fremden Schiffen, welche
sehr bedeutend sind, da oft 60 — 70 derselben zugleich im Hafen von
Honoruru liegen. Der König unterhalt ein auf Europäische Art
mit Feuergewehr bewaffnetes, einexercirtes und uniformirtes Militär
und das Fort bei Honoruru ist mit 40 Kanonen besetzt. Consuln von
Großbritannien und den vereinigten Staaten von Nordamerika hal-
ten sich hier auf und man hat mit den Regierungen dieser Länder
Allianzvertrage abgeschlossen.
Die Sandwich-Inseln sind vulkanischen Ursprungs, gehören zu
den hohen Inseln, tragen Berge, die zum Theil in die Wolken rei-
chen und in der kältern Jahreszeit mit Schnee bedeckt sind, und zei-
gen eine Menge erloschener Krater von der verschiedenartigsten Bildung.
Zwei große Vulkane sind noch immer in Thätigkeit und werfen un-
geheure Lavaströme aus. Die Gestalt der Küsten ist mannigfaltig.
An einzelnen Stellen sind sie von Schluchten durchbrochen, in wel-
chen Bergströme sich ins Meer stürzen: an andern bilden sie eine
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